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Jede Spende zählt: Mitarbeiter schenkt Hoffnung auf zweites Leben

Vor vielen Jahren hat sich unser Mitarbeiter Marco Adämmer im Rahmen einer Typisierungsaktion seines Fußballvereins bei der DKMS registrieren lassen. Dafür gab es einen persönlichen Anlass: Der Vater von zwei Mannschaftskollegen war an Leukämie erkrankt und verstorben.

Vor kurzem, über 10 Jahre später, erreicht ihn eine Mail von der DKMS, dass er womöglich als Spender in Frage kommt. Im Gespräch erzählt er uns von seinem Weg zur Stammzellenspende für eine Frau in den USA. Gemeinsam mit Papier Sprick möchte er Kolleginnen und Kollegen dazu motivieren, sich registrieren zu lassen.

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Papier Sprick unterstützt mit Spende

Für Marco war es selbstverständlich, dass er Spender wird, das finden wir beeindruckend und nachahmenswert! Es kann jeden in jeder Altersgruppe treffen und einen anderen Ausweg als eine Stammzellenspende gibt es nicht. Marco meint: „Für das, was man bewegt hat, ist der Aufwand ein Witz dagegen.“

Sämtliche Kosten für die Fahrten, die Hotelübernachtungen, Mahlzeiten sowie die Freistellungstage bei Papier Sprick – und auch die seiner Frau, die am Tag der Spende zuhause das Kind betreute – werden komplett von der DKMS getragen. Daher ist die Organisation sehr auf Spenden angewiesen. Aus diesem Grund verzichtet Papier Sprick auf die durch die Freistellung entstandenen Kosten und möchte das Geld stattdessen spenden.

Gleichzeitig ist es ein Aufruf an jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter im Unternehmen, sich registrieren zu lassen. Dies fördert Papier Sprick und hat neben einigen Infomaterialien auch Registrierungs-Kits organisiert, für die das Unternehmen die Kosten übernimmt.

Unter https://www.dkms.de/aktiv-werden/spender-werden besteht die Möglichkeit, auf privatem Weg sich kostenlos registrieren zu lassen. Seit Corona weiß auch jeder, wie man mit so einem Stäbchen für einen Abstrich umgehen muss.

Falls man schon registriert ist, können über diese Seite die Kontaktdaten aktualisiert werden, damit man für die DKMS erreichbar ist: https://www.dkms.de/adresse.

Der Weg zur Spende

„Die Kontaktaufnahme der DKMS kam unerwartet,“ erzählt Marco. „Seit der Registrierung war ja schon so viel Zeit vergangen.“ Er rief aber zurück und bestätigte seine grundsätzliche Bereitschaft zu einer Stammzellenspende. Sein Einsatz stand für ihn außer Frage. Da bei der ersten Registrierung nur DNA-Stränge gespeichert werden und dadurch lediglich ein relativ grober Abgleich möglich ist, hat er ein Blutentnahme-Kit zugeschickt bekommen. Damit ging er zum Hausarzt (kann auch privat erfolgen, wenn die Kenntnisse dafür vorhanden sind) und schickte die Blutproben zur Analyse ein.

Telefonisch erfolgte eine Gesundheitsabfrage, um einerseits Risiken für die Empfängerin, aber auch für ihn selbst auszuschließen. Er wurde über den weiteren Ablauf aufgeklärt, hatte die Möglichkeit Fragen zu stellen und hat einen festen Ansprechpartner bekommen, an den er sich jederzeit wenden konnte. Zu jedem Zeitpunkt im Prozess hätte er seine Meinung auch ändern und von der Spende zurücktreten können.

Medizinisch bestens beraten und versorgt

Drei bis vier Wochen vor der Spende wurde es konkreter und er fuhr zu einer umfangreichen Voruntersuchung inklusive großer Blutabnahme, körperlicher Untersuchung und Ultraschalluntersuchung in die Klinik nach Köln. Das war der für ihn nächstgelegene Standort, der Stammzellenspenden für die DKMS durchführt.

Viele haben bei einer Entnahme von Stammzellen womöglich eine große Operation im Kopf. Eine Knochenmarkentnahme unter Vollnarkose erfolgt jedoch nur in 10 % der Fälle (Quelle: https://www.dkms.de/rund-um-die-spende/ablauf-der-spende/die-knochenmarkentnahme). Viel verbreiteter hingegen ist das Apherese-Verfahren, das auch bei Marco zum Einsatz kam (Quelle: https://www.dkms.de/rund-um-die-spende/ablauf-der-spende/die-periphere-stammzellentnahme). Dabei legen Ärzt*innen jeweils einen Zugang in beide Armvenen. Das Blut, das aus einem Arm entnommen wird, wird über den anderen Arm so dem Körper direkt wieder zurückgeführt, nur ohne die zuvor enthaltenen Stammzellen und Nährstoffe. Um die Produktion von Stammzellen anzuregen, nahm Marco fünf Tage zuvor ein Medikament. Dabei kann es zu Symptomen wie bei einer Grippe kommen, die mit der Spende allerdings wieder verschwinden.

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Der Tag der Spende

Anfang Juni war es dann so weit, die Spende stand an. Marco reiste am Tag zuvor an: „Ich wollte mir keinen Stress machen und am nächsten Morgen entspannt in der Klinik ankommen.“ Vor Ort wurde dann noch ein letzter Bluttest gemacht, um zu sehen, wie viele Stammzellen sich durch das Medikament angereichert hatten. Das ist ausschlaggebend dafür, wie umfangreich die Spende sein muss und wie lange Marco an der Apherese angeschlossen bleiben muss. Die Patientin hatte einen sehr hohen Bedarf für Stammzellen. Glücklicherweise hatte unser Kollege davon sehr viel gebildet – „den höchsten Wert, den ein Spender in dieser Klinik je hatte“, erzählt er stolz. So war er sogar schon nach zwei Stunden fertig!

Währenddessen konnte er Filme schauen und wurde mit Essen versorgt. „Man ist durch die Zugänge trotzdem sehr eingeschränkt. Den Arm, aus dem das Blut entnommen wird, kann man gar nicht bewegen und den anderen nur ein wenig.“, erklärt Marco. Anschließend verbrachte er noch ein wenig Zeit im Aufenthaltsraum unter medizinischer Beobachtung und wurde mit Nährstoffen versorgt, bevor er zurück ins Hotel ging, um sich zu erholen. Am nächsten Tag war er schon wieder auf den Beinen und konnte nach Hause fahren.

Wie geht es weiter?

Über die Empfängerin seiner Stammzellenspende weiß Marco nur, dass es eine Frau über 30 Jahren in den USA ist. Das wird auch erst einmal so bleiben, denn in den zwei Jahren nach der Spende ist nur ein anonymer Kontakt möglich. Danach kann er einen Antrag auf persönlichen Kontakt stellen. Ob er oder auch die Patientin das möchte, wird sich zeigen. Dennoch informiert die DKMS ihn für einen gewissen Zeitraum regelmäßig über den gesundheitlichen Zustand der Empfängerin. Falls eine weitere Spende erforderlich wäre, bleibt Marco für sie für ein Jahr „reserviert“, darf also für keine andere Person eine Stammzellenspende abgeben. Auch reguläres Blutspenden ist für ihn bis Ende des Jahres nicht erlaubt.

Mehr Auswirkungen bzw. Nebenwirkungen hatte seine Stammzellenspende für ihn nicht. Und gleichzeitig hat sie doch eine sehr große Wirkung: Er hat ein Leben gerettet. Und bewegt hoffentlich viele andere, es ihm gleich zu tun und sich bei der DKMS registrieren zu lassen.

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